Tag 1 (Samstag)
Hallo Leute,
ich bin Sabrina und bin 11 Jahre alt.

Ich bin das erste Mal in Norwegen!

Ich erzähle euch jetzt und an den folgenden Tagen, wie es hier ist und was wir so machen.

Also, heute sind wir erst mal angekommen. Mein Vater hat mich direkt von der Schule abgeholt und dann ging es auch schon los. Die Fahrt war sehr lang. Wir mussten ja auch noch mit dem Schiff fahren. Das war am Abend noch voll cool, aber am Morgen hat das Schiff total geschaukelt. Mir wurde richtig schlecht.
Aber jetzt sind wir ja schon in den Häusern. Hier müssen wir erst mal sauber machen, denn hier ist es ziemlich dreckig ! Das Besteck und die Teller, genauer gesagt das ganze Geschirr musste erstmal gespült werden. Nachdem wir das getan hatten, frühstückten wir ausgiebig.
Die Männer gingen dann schon auf's Boot. Fische gibt es hier viele, aber leider nicht an der Angel. Unser Echolot, das wir am Boot haben, das spinnt total. Denn es zeigt ganz viele Fische an und wir fangen trotzdem keine.
Wir waren sehr enttäuscht über die Niederlage, aber das war auch nicht so schlimm.
Niclas hatte wenigstens einen kleinen Dorsch und mein Vater noch einen schönen bunten Lippfisch. Zu wenig für ein Abendessen !

So, das war dann der erste Tag! Ciao, bis morgen !!!

Tag 2 (Sonntag)
Hi, da bin ich wieder.

Coole Nacht hab' ich hinter mir! Ich schlafe mit noch vier anderen Kindern in einem Zimmer.

Zum Einschlafen haben wir "Bibi und Tina" gehört. Ich weiß aber nicht mehr welche. Auf jeden Fall kannte ich sie schon, weil ich nämlich dabei eingeschlafen bin. Naja, alles gut und schön, jetzt erzähl ich erstmal, wie denn der Tag so war :

Also, als erstes frühstückten wir ein reichliches Supermenü, das war voll lecker. Danach zogen wir uns warm an und fuhren auf's Wasser. Ich fing leider keinen Fisch, die anderen an Bord auch nicht. Irgendwann hatte mein Vater dann einen kleinen Fisch (Knurrhahn), der aber wieder schwimmen durfte.
Als wir wieder zuhause waren, haben wir erstmal zu Abend gegessen. Leider keinen Fisch, weil wir ja nur den einen hatten.
Dann guckten wir mit allen Kindern im Fernsehn "Harry Potter und der Stein der Weisen"

Danach gingen wir alle ins Bett. Es war ja schon spät.

Also, bis morgen !!!

Tag 3 (Montag)
Und da bin ich auch schon wieder. Heute wollen wir alle einkaufen gehen. Jetzt gibt's erst mal Frühstück und dann geht's los. Also, bis später ...
Da bin ich wieder. Ganz viele Sachen haben wir gekauft (irgendwas müssen wir ja essen, wenn es schon keinen Fisch gibt ;-) ). Das hat auch ganz schön lange gedauert. Anschließend haben wir dann noch von meinem Vater ein Slash-Eis spendiert bekommen.

Ganz schön komisch mit dem Geld hier. Wenn ich das richtig verstanden habe, muss man den Euro-Betrag so ungefähr mit acht malnehmen.

Als wir auf dem Hinweg an einer Mautstation waren, hatten wir ein Problem. Man muss da nämlich 20 Kronen bezahlen und das ist ein Geldstück. Wir hatten nur Scheine, der Automat wechselte nicht und das Kassenhäuschen war so früh noch nicht besetzt.

Aber das ist Schnee von gestern. Also, was meint ihr wohl, was wir nach dem Einkaufen gemacht haben???

Da haben wir mal wieder geangelt und hatten mal wieder nur einen kleinen Fisch, den wir wieder ins Wasser ließen.

Bei uns am Steg lebt übrigens ein Frettchen, das sich immer unsere Fischabfälle holt.

Jetzt muss ich essen und dann gehe ich ins Bett.
Tag 4 (Dienstag)
Guten Morgen !

Ganz schön früh noch !!!

Mein Vater fährt jetzt mit Ralf und Niclas raus zum Angeln.

Außerdem, wenn ich mal nach draußen gucke, voll neblig !!!

Also, ich geh jetzt nochmal ins Bett.

Wir haben erst gefrühstückt, als sich der Nebel langsam aufgelöst hat.

Das Wetter war absolut super und wir waren den ganzen Tag draußen am Steg und haben geangelt. Ich fing einen Lippfisch, den man allerdings nicht essen konnte.

Die anderen Kinder angelten ganz schön viel. Sie fingen Makrelen und Lippfische am Steg. Wir haben dazu eine neue Methode entwickelt. Diese ging so:

Man nimmt die Angel, macht da einen Haken mit Fisch-Filet dran und lässt den Haken einfach sinken. Wichtig: Die Spule bleibt auf und an der Angel ist nur der Haken mit dem Filet. (Und natürlich darf noch ein Fisch dran sein !!!)

Diese Methode hat einer der Jungen ausprobiert und sofort was gefangen. Ich glaube, es war eine Makrele.
Als mein Vater wieder da war, brachte er einen riesen Dorsch mit !
Die beiden anderen hatten leider leere Hände.

Abends aßen wir dann gemeinsam (endlich mal frisch gefangenen Fisch) und gingen bald schlafen. Wir waren auch voll müde!

Tag 5 (Mittwoch)
Hier bin ich schon wieder.

Nach dem Frühstücken sind wir alle außer Ralf mit dem Boot nach Flekkefjord gefahren. Ralf ist mit dem Auto dorthin gekommen.

In Flekkefjord hat mein Vater schnell ein paar Garnelen als Köder gekauft. Ralf ist ins Boot gestiegen und unsere Mütter sind zusammen mit Jenny shoppen gegangen.

Heute wollten wir im Flekkefjord angeln.

Meine Schwester Chiara wollte auch angeln. Darum hat Papa ihr eine Angel mit Haken und einer Garnele gegeben und Chiara angelte so, wie wir sonst am Steg.

An meine Angel hatte Papa mir einen Blinker dran gemacht. Ich fand aber, dass der ziemlich schwer war und ich dachte, ich würde es gar nicht merken, wenn ich einen Fisch dran hätte. Ich quängelte die ganze Zeit rum. Papa machte mir gerade dann auch noch etwas Anderes an meine Angel, als meine Schwester plötzlich schrie: "Ich hab einen, ich hab einen !!!"- Papa half ihr sofort und meine Schwester zog eine riesengroße Makrele raus.

Sie freute sich riesig, das war nämlich ihr erster richtiger Fisch überhaupt.

Vorher hatte sie nur am Steg einen Fisch am Steg gefangen. Papa meinte, das könnte ein Petermännchen sein und die haben giftige Stacheln.

Auf diesen tollen Fang von Chiara hin, schaffte ich es, dass Papa mir den Blinker abmachte und noch einen Haken mit Garnele dran machte.
Ich fing dann noch einen Pollack und einen schönen blau-roten Lippfisch (leider zu klein zum essen) Mein Vater fing auch ein paar Pollacks und einen essbaren großen Lippfisch. Auch Ralf fing einen großen Lippfisch und auch noch ein paar Pollacks. Sein Sohn Felix fing leider gar nichts und sein anderer Sohn Niclas fing zwei Pollacks.
Unsere Mütter freuten sich, denn es gab endlich mal Fisch satt!!!

Die Pollacks brauchten sogar Platz in einer großen Pfanne.

Als wir dann gegessen hatten, gingen wir ins Bett

Tag 6 (Donnerstag)
Hallo, heute suchten wir als erstes (nach dem Frühstück) Stöcke. Wir wollen nämlich am Abend ein Abschlussfest machen mit Lagerfeuer, auf dem wir Stockbrot backen und mit Musik.
Nach dem Stöckesuchen fuhr mein Vater mit meinem Freund raus. Sie brachten aber nur zwei Makrelen mit. Die hatte mein Freund gefangen.

In der Zeit, wo die beiden weg waren, schnitzten wir unsere Stöcke für das Brot schön ab.

Ich machte auch noch mit meiner Mutter und meiner Schwester den Teig für das Stockbrot.

Außerdem angelten wir noch ein bißchen am Steg.

Als es dunkel war, machten die Männer dann das Feuer an. Also nicht im Stile von "Hi, Feuer, Du bist aber supersüß!"- sondern ich meine, sie feuerten es an. Aber nicht so: "Feuer, Feuer, feuer, eine dreifache Welle auf's feuer und huuuuuuuuuuuuuiiiiiijeeeeiiii...", sondern mit einem Feuerzeug. ;-)
Wir backten unsere Brote und hatten viel Spaß.
Wir hatten Musik aus Franky's Laptop.

Franky und mein Vater spielten Mandoline und Gitarre und sangen ein paar Lieder dazu.

Spät abends mussten wir alle schlafen.

Die Erwachsenen aber blieben noch draußen und feierten.

Tag 7 (Freitag)
Hallo, da bin ich wieder.

Heute haben wir auf Makrele geangelt.
Wir fuhren auf's offene Meer. Als wir dort angekommen waren, ließen wir unsere Angeln ins Wasser und angelten. Meine Schwester tat das aber nicht lange, ihr war nämlich total schlecht. Meine Freundin Jenny gab ihr eine Tablette. Nach einer Zeit ließ ich auch das Angeln sein. Mir wurde nämlich auch schlecht. Meine Freundin gab auch mir eine Tablette. Als ich die Tablette genommen hatte, sagte sie plötzlich: "Ooh Mist, ich hatte doch gestern Halsschmerzen und jetzt weiß ich nicht, ob ich euch die Tabletten gegen Halsschmerzen oder die gegen Übelkeit gegeben habe!" - Wir lachten erst ein bißchen, aber hörten doch rasch wieder auf.

Die anderen fingen total viele Makrelen. Mein Vater hatte gleich beim ersten Mal sofort drei Makrelen. Er hatte ja auch sechs Haken dran. Später fing er nochmal fünf auf einmal. Sein Freund Ralf angelte auch einmal drei auf einmal.

Meine Schwester und ich angelten später, als uns nicht mehr so schlecht war, nochmal, fingen jedoch nichts. Meine Freundin fing eine Makrele, die aber leider wieder abfiel.

Zum Schluss hatten wir dann insgesamt 25 Makrelen.

Wir aßen die Fische noch nicht. Wir beschlossen nämlich, dass wir die bei uns zuhause räuchern.

Als wir wieder bei den Frauen waren, mussten wir packen. Wir packten unsere Sachen ein und luden dann die Autos voll.

Wir alle fanden es doof, dass wir schon morgen fahren mussten. Wir hätten gerne noch weiter geangelt. Na ja, aber was sein muss, muss sein.

Abends gingen wir alle dann in unsere Betten und schliefen mehr oder weniger traurig ein.

Tag 8 (Samstag)
Hi, da bin ich wieder!

Ich bin schon auf der großen Fähre.

Wir sind heute morgen schon bis zur Fähre gefahren. Da mussten wir dann wieder in den großen Schiffsbauch rein fahren.

Im Schiff angekommen nahmen wir unser Handgepäck und gingen hoch. Auf der Hinfahrt hatten wir eine Kajüte gemietet, jetzt nicht. Das Schiff fährt jetzt auch schneller, darum fahren wir ca. eine Stunde weniger.

Auf dem Schiff aßen wir als erstes etwas. Als wir fertig waren, durften wir so ungefähr alles machen, was wir wollten, außer natürlich vom Schiff springen. Es gibt auf dem Schiff ein Kinderkino, da waren wir als erstes drin. Außerdem gibt es dort auch ganz viele Spielautomaten. Ein Junge aus unserer Gruppe gewann einmal 100 Kronen. Das war der beste Gewinn, den ich je gesehen habe. Ich gewann einmal 10 Kronen, aber die gab ich dann an dem Automaten auch wieder aus.

So vertrieben wir uns da die Zeit und gaben unsere letzten Kronen aus, die wir ja sonst nicht gebrauchen konnten.

Als die Schifffahrt zu Ende war, verabschiedeten wir uns alle recht herzlich und fuhren nach Hause. Wir hatten noch eine lange Reise vor uns.

Das war der Bericht von

Sabrina Lattko